Die Caravaningbranche meldet für das erste Quartal insgesamt 23.770 Neuzulassungen (+3,1 Prozent) von Freizeitfahrzeugen in Deutschland, was das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten für diesen Zeitraum darstellt. Dabei verzeichnete die Caravansparte mit 5.291 Neuzulassungen (-5,1 Prozent) einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, während die Neuzulassungen von Reisemobilen um 5,7 Prozent auf 18.479 Einheiten anstiegen. Diese Ergebnisse sind ein erster Indikator dafür, dass sich die Reisemobilproduktion von den Herausforderungen des Vorjahres erholt.
Die Begeisterung der Deutschen für die Urlaubsform Caravaning ist ungebrochen groß. Die hervorragenden Besucherzahlen der jüngsten Caravaning-Messen belegen diesen Trend eindrucksvoll. Insbesondere bei Neueinsteigern ist das Interesse weiterhin hoch, wie die hohe Nachfrage nach Vermietfahrzeugen zum diesjährigen Saisonauftakt zeigt. Die Miete eines Reisemobils oder Caravans gilt als klassischer Einstieg in den mobilen Urlaub. Diese positiven Entwicklungen sind sehr erfreulich für die Caravaning-Industrie, die nach einem sehr herausfordernden Jahr 2022 optimistisch in das Caravaning-Jahr 2023 startet.
Lieferketten und Personalmangel
Die Caravaningbranche hatte im vergangenen Jahr vor allem im Reisemobilsektor mit stockenden Lieferketten zu kämpfen. Hinzu kamen pandemiebedingte Personalengpässe, der allgemeine Fachkräftemangel und die branchenübergreifenden Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Für Hersteller und Zulieferer war diese Situation sehr frustrierend, da sie ihren sehr hohen Auftragsbestand nur mit zeitlichen Verzögerungen und unter erhöhten Material- und Energiekosten bearbeiten konnten. Diese Herausforderungen werden die Branche teilweise auch in diesem Jahr noch begleiten, doch es gibt Grund für Optimismus:
Reisemobilsparte im Aufwind
Die angesprochenen Lieferengpässe machten sich letztes Jahr insbesondere in der Reisemobilproduktion bemerkbar, da die Sparte unter einem akuten Mangel an Fahrzeugchassis litt. Die Nachfrage nach neuen Reisemobilen übertraf das Angebot auf dem Markt bei weitem. Die jüngsten Neuzulassungszahlen stimmen daher optimistisch für den restlichen Jahresverlauf: Mit 18.479 Neuzulassungen im ersten Quartal übertrifft die Sparte das Vorjahresniveau um 5,7 Prozent. Zahlreiche Hersteller setzen bei den Basisfahrzeugen mittlerweile auf eine breitere Markenvielfalt, wodurch die Liefersituation bei Fahrzeugchassis im Vergleich zum Vorjahr verbessert wurde.
Caravan-Neuzulassungen auf solidem Niveau
Von den fehlenden Fahrzeugchassis bei Reisemobilen profitierte 2022 die Caravanproduktion: Hersteller, die beide Fahrzeugtypen produzieren, nutzten ihre offenen Produktionskapazitäten, um mehr Caravans zu bauen. Dementsprechend schloss die Sparte das Jahr 2022 nicht nur mit einem Produktionsplus ab, sondern verzeichnete im Herbst und Winter auch steigende Neuzulassungszahlen. Viele der neuen Caravans gingen dabei in den Export. Im ersten Quartal 2023 liegt der Caravansektor mit insgesamt 5.291 Neuzulassungen zwar rund 5,1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums, bewegt sich aber auf einem soliden Niveau.
Grundstein für erfolgreiches Caravaning-Jahr gelegt
Nach einem Jahr mit vielen Herausforderungen hat die Caravaning-Industrie zum Saisonauftakt die Grundlage für ein erfolgreiches Caravaning-Jahr 2023 gelegt, berichtet Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD): „Die Menschen haben immer noch große Lust auf Urlaub im Reisemobil oder Caravan. Ein Ende dieses Trends ist auch nicht in Sicht. Die Herausforderung für unsere Industrie ist es, die große Nachfrage zu bedienen. Das konnten die Hersteller im letzten Jahr leider nur unter sehr erschwerten Bedingungen tun. Die Liefersituation sieht aber mittlerweile deutlich positiver aus. Caravans sind aktuell sehr gut verfügbar und auch in der Reisemobilproduktion ist die Entwicklung positiv. Es lohnt sich also, jetzt beim Händler vorbeizuschauen.“