Vermisstensuche mit dem RECCO SAR Helikopter-Detektor

Zweimal im Jahr trainieren Bergwacht Chiemgau und Polizeihubschrauberstaffel Bayern gemeinsam den Umgang mit dem RECCO SAR Helikopter-Detektor. Ein neues Video von der letzten Übung auf der Reiteralpe am Oberjettenberg zeigt, wie die Vermisstensuche aus der Luft funktioniert.

 

Deutschland verfügt bislang über zwei RECCO SAR Helikopter-Detektoren. Sie sind an den Bergrettungswachen in Sonthofen und in Bad Reichenhall stationiert und werden von der Bergwacht Bayern sowie der Polizeihubschrauberstaffel Bayern in Zusammenarbeit mit dem Hersteller RECCO betrieben.

 

Das  RECCO SAR Helikopter-Detektoren-System ermöglicht das ganze Jahr über eine schnellere Suche nach Personen, die in der Natur vermisst werden. Das 80 kg schwere Gerät in Form einer Boje sendet und empfängt ein direktionales Radarsignal und wird mit einem Stahlseil am Lasthaken des Helikopters befestigt. Dadurch können Bergretter große Flächen schnell nach vermissten, verirrten und verletzten Personen absuchen, die einen RECCO Reflektor tragen.

 

Während einer Übung trainieren die Bergretter und Polizeihubschrauberpiloten nicht nur, den RECCO SAR Helikopter-Detektor anzubringen und abzulegen sowie Start und Landung des Helikopters, sondern auch den Gebrauch des Geräts in der Luft bei der Suche nach Kleidungsstücken oder Ausrüstungsgegenständen, die mit RECCO Reflektoren ausgestattet sind.

 

„Wir haben in Bayern etwa 9000 Rettungseinsätze im Jahr. Davon sind ungefähr 300 Vermisstensuchen, die uns sehr fordern“, erklärt Dr. Klaus Burger, Leiter der Bergwacht Chiemgau den Nutzen des Systems. „Wir wissen, dass die RECCO Reflektoren mittlerweile in sehr vielen Freizeitartikeln integriert sind. Das erspart uns großflächige Mannschaftssuchen und Suchen mit Hunden, die sich teilweise über Tage und Nächte hingezogen haben.“

 

Polizeihauptkommissar Matthias Füller von der Polizeihubschrauberstaffel Bayern bestätigt die Vorzüge des RECCO SAR Helikopter-Detektors: „Er bringt uns viele Vorteile, da wir damit große Flächen schnell und effizient absuchen können. Wir können in 100 Meter Flughöhe mit 100 km/h Geschwindigkeit einen Suchstreifen von 100 Meter Breite absuchen, also einen Quadratkilometer in sechs Minuten. Dabei arbeiten wir mit der Bayerischen Bergwacht zusammen, die den RECCO-SAR-Operator stellt.“

 

Andreas Zenz, der RECCO SAR Projektleiter der Bergwacht Chiemgau, erläutert die Vorgehensweise bei der Suche in der Luft: „Wenn das Signal lauter wird, können wir es mit der Fernsteuerung herunterschalten und die Grobsuche in kleinere Bereiche eingrenzen. Nachdem wir das kleinste akustische Signal wahrgenommen haben, markiert sich der Pilot die Stelle, damit wir nachher wieder hinfinden. Zunächst müssen wir den SAR-Detektor ablegen, und dann geht es wieder zurück zu der Stelle, wo wir dann mit der Winde abgelassen werden können. Dann geht es für die Feinsuche mit dem R9-Detektor in das Gelände.“

RECCO Reflektoren sind in Outdoorbekleidung sowie Outdoorausrüstung wie Helmen, Rucksäcken und Wanderschuhen von über 150 Herstellern integriert.

Weitere Informationen unter www.recco.com

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