Red Bull Crashed Ice: US-Amerikaner Naasz und Französin Legere verteidigen ihre WM-Titel in Ottawa

Red Bull Crashed Ice Weltmeisterschaft in Ottawa

Unter den Augen von Kanadas Premierminister Justin Trudeau und dessen Familie verfolgten tausende Fans das packende Finale der Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft in Ottawa. Dabei schrieb der US-Amerikaner Cameron Naasz mit seinem zweiten WM-Titel in Folge vor dem Kanadier Scott Croxall Geschichte.

Ottawa, Kanada – Der US-Amerikaner Cameron Naasz hat die Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft mit einem beeindruckenden Triumph bei der letzten Station der Red Bull Crashed Ice Saison 2016/17 in Ottawa zum zweiten Mal in Folge gewonnen. Der Kanadier Scott Croxall indes musste sich trotz einer herzlichen Begrüßung durch Kanadas Premierminister Justin Trudeau direkt vor dem Rennen zum zweiten Mal in Folge mit der Vize-Weltmeisterschaft zufrieden geben. Croxall krachte im Finale bereits in der ersten Kurve gegen eine Wand.

Croxall, Weltmeister 2015, beendete das Rennen vor einem großen Publikum, das den Auftakt von „Ottawa 2017“, einem Jahr voller Feierlichkeiten zur Ehren des 150. Jahrestages der kanadischen Konföderation, feierte, auf dem vierten Platz. Den zweiten Platz auf dem mit fordernden Hindernissen gespickten Hochgeschwindigkeitstrack sicherte sich sein Landsmann Dean Moriarity vor dem Schweizer Jim De Paoli. Im WM-Gesamtklassement belegte der US-Amerikaner Maxwell Dunne hinter Naasz und Croxall Rang drei, Moriarity wurde Vierter.

Bester Deutscher in Ottawa wurde der Weltmeister von 2010, Martin Niefnecker (Garmisch-Partenkirchen), auf Rang 45, Andreas Wirnstl (Saaldorf-Surheim) wurde 61., Lukas Schwinghammer belegte Platz 81 und Michael Hoffmann (Lörrach) Rang 82. Im WM-Gesamtklassement platzierte sich Niefnecker als bester Deutscher auf Platz 40.

Die Kanadierin Jacqueline Legere, die im vergangenen Jahr die erste Weltmeisterschaft bei den Frauen für sich entscheiden konnte, schaffte ebenfalls das Double. Die Stuntfrau aus St. George, Ontario, verdrängte die WM-Führende Amanda Trunzo aus den USA mit einem beeindrucken Run auf dem 375 Meter langen Track, der im Schleusen- und Kanalsystem des Rideau Kanal errichtet wurde, noch von der Spitze. Der Track glich einem gefrorenen Wasserfall, wies ein Gefälle von 35 Metern aus, und schlängelte sich zwischen dem majestätischen Parlamentsgebäude und dem Fairmont Château Laurier Hotel hinab. Die Deutsche Katrina Buesch belegte in Ottawa einen sehr guten sechsten Rang und beendete die Saison im WM-Gesamtklassement auf Platz 14.

“Ich bin so froh, dass es zu einem Finale gegen Scott gekommen ist und ich das Rennen für mich entscheiden konnte”, sagte Naasz, der aus Minnesota stammt und nun als erster WM-Titelverteidiger in die Geschichtsbücher eingeht. Es war sein dritter Sieg in Kanada und zugleich sein achter Sieg insgesamt – auch das ist ein neuer Rekord. “Das Finale war sehr wild. Ich habe extrem viel Lärm hinter mir gehört. Einer hat die Bande richtig mitgenommen, und ich habe erst nachher mitbekommen, dass es Scott war.” Naasz erwischte einmal mehr einen brillanten Start und schaute zu keinem Zeitpunkt nach hinten. In der Mitte des Rennens stolperte der US-Amerikaner bei einem der größeren Sprünge, konnte Moriarity und De Paoli aber dennoch in Schach halten. “Es war ein echt verrückter Tag.”

Ottawa bot ein mehr als passendes Finale einer einzigartigen Saison im schnellsten Sport auf Skates: Insgesamt trugen sich bei den acht Saisonrennen sechs verschiedene Athleten in die Siegerliste ein. Naasz gewann zwei der vier Red Bull Crashed Ice Rennen (Marseille und Ottawa), während Croxall im finnischen Jyväskylä siegte und Moriarity in Saint Paul triumphiert hatte. Von den vier Riders Cup-Rennen entschied Naasz das letzte in La Sarre für sich, bei den anderen drei Events standen jeweils drei unterschiedliche Sieger auf dem Podium.

Trotz des für ihn unglücklichen Ausgangs erklärte Croxall, dass er vom Treffen mit Premierminister Trudeau begeistert war und von der Tatsache, dass der Premierminister den Sport im TV verfolgt. “Ich habe gesagt ‘Hi, ich bin Scott Croxall’ und er antwortet ‘Ich weiß, wer du bist, ich habe dich schon im TV gesehen und bin ein großer Fan von dir'”, so Croxall über Trudeau. “Er erklärte, dass er den Track liebt und es irgendwann auch einmal ausprobieren will.”

Beim Ice Cross Downhill rasen Athleten aus 22 Ländern und fünf Kontinenten jeweils zu viert eine mit Hindernissen bestückte Eispiste mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h hinab. Die beiden Ersten kommen in die nächste Runde, bis sich das Feld der Sportler von 64 auf die letzten Vier ausgedünnt hat.

Ergebnisse Männer Ottawa: 1. Cameron Naasz (USA), 2. Dean Moriarity (CAN), 3. Jim De Paoli (SUI), 4. Scott Croxall (CAN), 5. Richard Van Wijhe (SWE), 6. Tristan Dugerdil (FRA), 7. Tommy Mertz (USA), 8. Tyler Witty (USA), 9. Maxwell Dunne (USA), 10, Pacome Schmitt (FRA)

WM-Gesamtklassement 2016/17 Männer: 1. Naasz (3,000 Punkte), 2. Scott Croxall (2,337.5), 3. Dunne (2,272.50), 4. Dean Moriarity (2,115), 5. Marco Dallago (AUT) 2,088.5, 6. Dugerdil (1,325), 7. De Paoli (1,290), 8. Kyle Croxall (CAN) 1,195, 9. Daniel Bergeson (USA) 1,160, 10. Guillaume Bouvet-Morrissette (CAN) 1,012.5

Ergebnisse Frauen Ottawa: 1. Jacqueline Legere (CAN), 2. Maxie Plante (CAN), 3. Elaine Topolnisky (CAN), 4. Junko Yamamoto (JPN), 5. Myriam Trepanier (CAN), 6. Katrina Buesch (GER), 7. Tamara Kajah (CAN), 8. Anais Morand (SUI), 9. Alicia Blomberg (CAN), 10. Dominique Lefebvre (CAN).

WM-Gesamtklassement 2016/17 Frauen: 1. Legere (2,450 Punkte), 2. Amanda Trunzo (USA) 2,300, 3. Trepanier (1,950), 4. Topolnisky (1,450), 5. Sydney O’Keefe (USA) 1,410, 6. Plante (1,380), 7. Kajah (1,360), 8. Sadie Lundquist (USA) 1,080, 9. Sandrine Rangeon (FRA) 1,040, 10. Yamamoto (1,030)

Verwendung der Bilder kostenlos für redaktionelle Zwecke: Balazs Gardi, Jörg Mitter, Red Bull Content Pool

Red Bull Crashed Ice:
Red Bull Crashed Ice gibt es seit 2001 und wurde im Jahr 2010 als Weltmeisterschaft etabliert. Es ist das Top-Event, bei dem vier Athleten gleichzeitig schmale mit Hindernissen bestückte Eisbahnen hinabrasen, die bis zu 600 Meter lang sind und wobei die Athleten bis zu 80 km/h schnell werden. Ziel des Rennens ist es, als erster oder zweiter die Ziellinie zu erreichen, um in die nächste Runde zu kommen. Der weltweit schnellste Sport auf Eisskates gehört zur ATSX Ice Cross Downhill Weltmeisterschaft. Athleten aus mehr als 20 Ländern und fünf Kontinenten nehmen teil. Die Rennen finden auf Kunsteisbahnen oder natürlichem Eis auf Hängen im Zentrum großer Städte oder Skiresorts in Europa und Nordamerika statt.

Red Bull Crashed Ice Saisonkalender:

  • 13./14. Januar – Marseille/Frankreich
  • 20./21. Januar – Jyväsklyä-Laajis/Finnland
  • 3./4. Februar – Saint Paul/USA
  • 3./4.März – Ottawa/KanadaRiders Cup Kalender:
  • 10. Dezember – Wagrain-Kleinarl/Österreich
  • 28. Januar – Rautalampi/Finnland
  • 4. Februar – Moskau/Russland
  • 18. Februar – LaSarre/Kanada
  • 25. Februar – Bathurst/Kanada

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