Mehr Sicherheit auf den Pisten mit den FIS-Regeln

FIS Regeln für die Piste

Was auf den Straßen gilt, gilt auch in den Skigebieten: Wer Regeln beachtet und andere Wintersportler berücksichtigt, ist auch selbst viel sicherer unterwegs. Sein Fahrtempo dem eigenen Können, den Witterungs-, Gelände- und Schneeverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anzupassen ist das A und O für einen perfekten und vor allem unfallfreien Tag am Berg. Der DSLV gibt Tipps, um die Sicherheit und so auch die Freude am Wintersport zu maximieren. Die 10 Regeln der Fédération Internationale de Ski (FIS) sollen veranschaulichen, welche Maßnahmen getroffen werden können, um Kollisionen, Gefahrensituationen und Risiken weitest möglich zu minimieren.

„Die FIS-Regeln haben keinen rechtsverbindlichen Gesetzes- oder Verordnungscharakter. Ein Verstoß kann nicht direkt mit Bußgeld bestraft werden. Dennoch ist jeder Wintersportler dazu verpflichtet, sich auf der Piste an die Regel zu halten“, macht Wolfgang Pohl, der Präsident des Deutschen Skilehrerverbandes (DSLV) deutlich. Kommt es jedoch wirklich zu einem Unfall, so wird das Verhalten der Beteiligten rekonstruiert. Ein Schneesportler, der sich an die FIS-Regeln hält, verhält sich richtig!

FIS-Regel 1: Rücksicht auf die anderen Skifahrer und Snowboarder

Jeder Wintersportler muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet, schädigt oder ihn in der Ausübung seiner Tätigkeit einschränkt.

FIS-Regel 2: Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise

Jeder Wintersportler muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und Fahrweise dem eigenen Können, den Gelände-, Schnee und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.

FIS-Regel 3: Wahl der Fahrspur

Der von hinten kommende Schneesportler muss seine Fahrspur so wählen, dass er die vor ihm fahrenden Skifahrer und Snowboarder nicht gefährdet.

FIS-Regel 4: Überholen

Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt.

FIS-Regel 5: Einfahren und Anfahren

Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Skiabfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies.ohne Gefahr für sich und andere tun kann.

FIS-Regel 6: Anhalten

Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.

FIS-Regel 7: Aufstieg und Abstieg

Ein Skifahrer oder Snowboarder, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.

FIS-Regel 8: Beachten der Zeichen

Jeder Wintersportler muss die Markierungen und Signale beachten.

FIS-Regel 9: Hilfeleistung

Bei Unfällen ist jeder Wintersportler zur Hilfeleistung verpflichtet. Das Absichern der Unfallstelle, die Erstversorgung von Verletzten und das Absetzen eines Notrufs können Leben retten.

FIS-Regel 10: Ausweispflicht

Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.

Auf persönliche Zeichen achten

Sich an die FIS-Regeln zu halten sollte selbstverständlich sein, aber auch persönliche und individuelle Maßnahmen zu setzen, könnte zu einem sicheren Miteinander auf dem Berg führen. Regelmäßige Pausen minimieren das Unfallrisiko deutlich.

„Am Ende eines langen Skitages, wenn der Schneesportler müde ist und die Konzentration nachlässt, passieren die meisten Unfälle. Vor allem die Anzahl der Kollisionen mehrt sich

zum Ende des Tages hin deutlich.“, meint Peter Hennekes, Hauptgeschäftsführer des DSLV und selbst Staatlich geprüfter Skilehrer. „Besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte man daher darauf achten bei der Intensität und Länge des Ski- oder Snowboardtages nicht zu übertreiben“, so Hennekes.

Ski-Unterricht für mehr Sicherheit auf der Piste

Anfängern und Wintersportlern mit wenig Erfahrung empfiehlt der DSLV, sich von Profis Rat zu holen. Im Laufe der Saison, aber vor allem zu Beginn des Winters Skistunden mit geprüften Skilehrern zu nehmen, sich in Technik aber auch im richtigen Verhalten auf der Piste schulen und weiterbilden zu lassen, führt zu sicherem und gekonntem Bewegen auf Schnee.

Eine versierte Skitechnik hilft nicht nur schnelle Schwünge in den Schnee zu ziehen, sie erleichtert auch schnelles und richtiges Handeln im Falle einer Gefahrensituation. „Wer in Skiunterricht investiert, investiert nicht nur in Fahrkönnen, sondern auch in Sicherheit und Kompetenz“, klärt Hennekes auf. Auch erfahrene Schneesportler sollten sich einem Fahrsicherheitstraining im Rahmen von Kursangeboten der DSLV Profi-Skischulen anschließen.

Unfallkunde und Erste Hilfe beim Schneesport

Perfektes Verhalten und rücksichtsvolles Benehmen auf der Piste, senkt das Unfallrisiko auf den Bergen enorm, ein Restrisiko besteht jedoch immer. Sollte es also wirklich einmal zu einem Unfall kommen, ist schnelle und richtige Hilfe essentiell. Optimales und rasches Handeln kann Menschenleben retten. Dazu zählen das Absetzen eines Notrufs, das Absichern der Unfallstelle und die richtige Betreuung der Verletzten. Wer in solchen Situationen überfordert ist und grundsätzlich nur wenig über das richtige Verhalten weiß, sollte darüber nachdenken, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, um zumindest die Grundlagen zu erlernen.

Mit funktionsfähiger Ausrüstung zu mehr Sicherheit

Eine gute Skitechnik und rücksichtsvolles Verhalten tragen viel zur Sicherheit bei. Jedoch darf man auch die Ausrüstung nicht vernachlässigen. Ski, Skischuhe und vor allem Helm und Protektoren sollten nicht älter als acht Jahre sein und regelmäßig von Fachmännern gecheckt werden. Selbst für das Auge nicht sichtbare Haarrisse im Helm können dazu führen, dass der Schutz beim nächsten Sturz nicht mehr gegeben ist. Besonders nach heftigen Stürzen gilt es die Schutzausrüstung zu überprüfen!

Related posts