Der Beste Freeride Run Am Arlberg

Freeride in Warth Schröcken

Skifahren im Pulverschnee ist eine Leidenschaft, die einen nicht mehr loslässt. Der Freeride-Pro und Local Martin “McFly” Winkler lebt für den perfekten Moment im Schnee und verrät uns seine besten Runs am Arlberg.

Die Lage des Skigebiets Warth-Schröcken war ganz entscheidend für mein Leben und ist es immer noch. Ich bin mit sehr viel Schnee aufgewachsen. Die klassische Nordstaulage hat uns Winter für Winter mit jeder Menge Powder versorgt. Mein Vater, ein begeisterter Tiefschneefahrer, hat mich schon als kleiner Junge in die Hänge des Ochsenkopfs mitgenommen und mir die Grundlage fürs Fahren im freien Gelände, heute Freeriden gennant, beigebracht.
Unzählige Male hörte ich gespannt den alten Geschichten, wie er mit meinem Onkel bei meterhohen Schneewänden über den Skibus auf der Hochtannbergstrasse gesprungen ist. Im Nachhinein betrachtet kein Wunder, dass ich meine Leidenschaft Skifahren zum Beruf gemacht habe.

Was wir ‚junge Hupfer’ damals als selbstverständlich hingenommen haben, ist heute von verschiedenen Seiten recherchiert und bestätigt worden: Warth-Schröcken ist das schneereichste Skigebiet der Alpen! Im letzten Winter fielen mitten im Skigebiet insgesamt 9,25 Meter Neuschnee.
Nicht nur wegen des vielen Schnees, sondern auch das abwechslungsreiche Gelände macht meiner Meinung nach Warth-Schröcken und den gesamten Arlberg ideal für Freerider. Es gibt zahlreiche schöne weite Hänge sowie viel kupiertes Gelände, das uns Freerider zum Spielen einlädt – und alles ist immer wieder aufs Neue frisch verschneit.

Durch diverse Filmprojekte vor und hinter der Kamera und meinem Job als Kommentator bei der Freeride World Tour habe ich das Vergnügen, in der ganzen Welt unterwegs zu sein.
Umso mehr schätze ich aber die Zeit, die mir im Winter bleibt, an meinen Homespot zurück zu kehren und mit Freunden und Familie unsere beliebtesten Runs zu fahren.
Vor allem wenn sich ein Tag mit meinem “Freeride-Buddy” Alois Bickel ergibt, laufen wir zu alter Hochform auf. Am Liebsten verschlägt es uns dann in die Hänge zwischen dem Salober und Jägeralp. Oder wir nehmen die Runs unterhalb des Warther Horns. Der nordseitige Bereich hat meistens den besten Schnee und man findet auch Tage nach dem letzten Schneefall noch versteckte Lines. Außerdem mag ich das verspielte Gelände mit vielen Kuppen, kleinen Rinnen und verschiedenen Cliffs, die man springen kann. Aber Vorsicht, denn eine falsche Routenwahl kann recht schnell auch mal vor einem 40m Felsen enden.

Das sind vielleicht auf den ersten Blick nur recht kurze Runs, der größte Teil des Skigebiets liegt so zwischen 1.500 und 2.050 Metern Höhe, dafür bieten sie den Vorteil, dass man direkt von der Bergstation ohne Hiken starten kann.

Wenn die Bedingungen passen, starte ich den Tag auch gerne im Auenfeld. Dort ist schon morgens die Sonne auf den Hängen und wenn man die Option Richtung Auenfelder Horn wählt, kommt man bei dem kurzen Hike gleich auf Betriebstemperatur. Es eröffnen sich zahlreiche Varianten vorbei an außergewöhnlichen Felsformationen, welche die Kulisse schon einiger unserer Fotoshootings war.

Auch wenn der Zugang zu diesen Abfahrten dermaßen unbeschwert ist, darf man nicht außer Acht lassen, dass man sich hier im freien, unkontrollierten Skiraum befindet. Hier braucht es Erfahrung, die richtige Ausrüstung und das Wissen, diese anzuwenden.

Zitat: “Die Klemm ist für mich die landschaftlich schönste Freeride-Tour im gesamten Arlberggebiet.”

Ich bin skifahrerisch in Warth-Schröcken groß geworden, habe aber später über Jahre in Lech und Zürs als Skiführer und Freeride-Profi gearbeitet und trainiert. Es war also was ganz besonderes als die beiden Nachbargebiete durch den Auenfeldjet miteinander verbunden wurden. Damit sind für mich meine beiden Heimatreviere zusammengewachsen und es ist noch einfacher die grandiosen Freeride-Möglichkeiten am Arlberg zu kombinieren.

Mein absoluter Favorit in dieser Hinsicht ist die Klemm. Eine Freeridetour, die im Gebiet von Lech am Mohnenfluhsattel startet und im Dorfzentrum von Schröcken endet. Eine spektakuläre Abfahrt mit über 1.000 Höhenmetern. Meiner Meinung nach die landschaftlich schönste Freeride-Tour im gesamten Arlberggebiet und ein Erlebnis, das jeder Freerider einmal gemacht haben sollte. Besonders praktisch für mich: Der Run endet quasi direkt vor meiner Haustüre in Schröcken und war über viele Jahre ganz einfach mein Heimweg. Die Tour ist allerdings trotz ihrer landschaftlichen Reize sehr anspruchsvoll und gespickt mit hochalpinen Gefahren. Deshalb kann ich diese Tour nur mit einem lokalen Skiführer empfehlen.

Das gilt übrigens für jeden Powder-Tag in Warth-Schröcken. Die Locals wissen einfach ganz genau, wo der Schnee am besten ist – und wo man sicher fahren kann. Wer hier auf der Suche ist, sollte entweder bei Harry in der Skischule Salober Schröcken, Mathias in der Skischule Warth oder bei Jürgen von den Tannberg Guides vorbeischauen. Sie kennen die Klemm und das gesamte Gebiet wie ihre Westentasche und bieten mit ihren Guides jede Menge geführte Freeride-, Safety- und Hike&Ride-Kurse an. In diesem Sinne wünsche ich Euch einen guten Winter oder wir sehen uns im Powder von Warth-Schröcken.

 

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