Wingsuit-WM: Helmut Tacke bester deutscher Mehrkämpfer

Zephyrhills, Florida/USA, 09. November 2016 – Überragender Fallschirmspringer bei den 1. Weltmeisterschaften der Wingsuit-Flieger im Performance-Dreikampf in Zephyrhills (Florida/USA) war der US-Amerikaner Chris Geiler. Er entschied alle drei Durchgänge in der Teildisziplin Time (maximale Freifallzeit) und beide Runden Distance (längste Strecke) für sich und kam auch in den zwei Wertungssprüngen Speed (höchste Fluggeschwindigkeit) jeweils unter die besten Drei. Somit dominierte er in der Gesamtwertung am Ende klar mit 296,3 Punkten. Im Kampf um Silber lieferte sich ein Trio ein enges Rennen. Vizeweltmeister wurde schließlich Geilers Landsmann Travis Mickle, der beide Speed-Sprünge gewann und letztlich 285,7 Zähler zu Buche stehen hatte. Bronze ging an den Norweger Espen Fadnes (284,5) vor dem Russen Dmitry Podoryashy (283,1).

Das deutsche Quartett konnte sich nicht im Vorderfeld platzieren. Bester war der deutsche Meister Helmut Tacke (254,9) aus Essen, der unter den 63 Startern auf Rang 23 kam, unmittelbar gefolgt vom Kölner Benedikt Hövelmann (254,6). Kaj Sewald (247,6/Hattingen-Niederwenigern) erreichte Platz 32, Florian Kaschuba (236,0/Sprockhövel) wurde 48.
Die WM hat gezeigt, dass sich in der jüngsten Wettkampfdisziplin des Fallschirmsports eine rasante Entwicklung vollzieht. So überboten mehrere Athleten den alten Time-Weltrekord von 90,3 s, zum Teil gleich mehrfach: Geiler (95,7), Fadnes (93,6), Podoryashy (92,0), Chris Byrnes (USA/92,5), Spike Harper (91,9) und Jackie Harper (beide Großbritannien/90,8), Leonid Sigalov (Russland/90,4).

Auch die Bundesadler toppten einige deutsche Rekorde. Ebenfalls in der Disziplin Time blieb Tacke mit 87,2 s über der bisherigen Bestmarke (85,1), die Kaschuba vor Kurzem bei der DM in Bremgarten aufgestellt hatte. Kaschuba selbst legte nun in Florida in 87,4 s noch einen drauf. Und auch in Distance überbot Tacke seinen bei der DM erzielten Rekord von 3797 m deutlich. Mit 3935 m war er in Zephyrhills zehntbester Streckenflieger. Hövelmann blieb mit 3818 m ebenfalls über dem alten nationalen Bestwert.

Eine wesentlich bessere Gesamtplatzierung hat sich Tacke durch seine Schwäche in der Speed-Wertung verbaut. Doch der 42-Jährige macht es nicht nur daran fest. „Fakt ist, dass wir noch zu wenige Trainingssprünge auf unserer neu entwickelten Suit haben. Mit diesem Anzug haben wir das Potenzial, vorne mitzuhalten. Das haben unsere Sprünge bei der WM gezeigt, die im Laufe des Wettkampfes zusehends besser wurden.“

Alle Ergebnisse im Internet unter ppc.paralog.net

Foto: Cheryl Brown

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