Saale-Unstrut entdecken

Oberhalb des Zusammenflusses von Saale und Unstrut erstrecken sich jahrhundertealte Weinberge mit historischen Weinberghäuschen. Dazwischen ragen mittelalterliche Burgen und Schlösser auf Muschelkalkfelsen empor. Saale-Unstrut ist ein Eldorado für Kultur-, Natur- und Weinliebhaber. Im Frühling, wenn die Reben aus dem Winterschlaf erwachen und auf den Wiesen die Orchideen blühen, werden die Wanderschuhe geschnürt. Mit einem Weinwanderwochenende, einem Welterbe-Wandertag sowie geführten Thementouren startet die Region in die Saison.

  1. bis 26. April: Weinwanderwochenende
    Höhepunkt ist das Weinwanderwochenende vom 25. und 26. April. Winzer und Gästeführer laden entlang der Weinberge zu zwölf Veranstaltungen mit teils neuen Touren ein. So führt das Weingut Professor Wartenberg durch seinen Terrassenweinberg mit Mönchshütte und Barocktürmchen, das Landesweingut Kloster Pforta entlang der Saalhäuser Weinberge zum Pfortenser Köppelberg, das Thüringer Weingut Bad Sulza empfängt Wanderer in Jena-Kunitz.
    Eine seltene Gelegenheit bietet sich bei der „königlichen“ Weinwanderung mit der amtierenden Gebietsweinkönigin Annemarie Triebe. Die junge Winzerin aus Zeitz begleitet Gäste am 25. April auf einer Tour durch den Blütengrund bei Naumburg. Schon der Bildhauer und Maler Max Klinger schwärmte von diesem Ort und erwarb 1903 einen Weinberg mit Weinbergshäuschen. Heute finden Besucher hier ein Museum sowie ein Café mit Aussichtsterrasse.
    Das Weinwanderwochenende ist eine Idee des Deutschen Weininstituts. Alle 13 Anbaugebiete bieten an diesen beiden Tagen Touren durch ihre Region. Der Weinbauverband Saale-Unstrut übernimmt die Koordination im nördlichsten Qualitätsweinanbaugebiet.

    Alle Touren im Überblick: www.deutscheweine.de/tourismus/weinwanderwochenende/saale-unstrut
  2. April: Welterbe-Wandertag
    Bereits eine Woche zuvor stehen beim Welterbe-Wandertag am 19. April die Kulturdenkmale von Saale-Unstrut im Fokus. Acht Wanderungen und eine Radtour führen zu historischen Bauten in und um Bad Kösen sowie durch die hochmittelalterlich geprägte Kulturlandschaft. Bei der drei Kilometer langen Tour „Wasserbaukunst und Salinetechnik“ wird die Technik des Bad Kösener Gradierwerks erklärt. Auf der neun Kilometer langen Runde „Eiszeit, Burgen und alte Handelswege“ passieren Gäste die Rudelsburg, die Burg Saaleck und traumhafte Aussichtspunkte. Geübte Wanderer können sich der Tour „Ein Besuch bei Uta“ anschließen. Sie führt auf rund 17 Kilometern von Bad Kösen bis zum UNESCO-Welterbe Naumburger Dom mit seiner berühmten Stifterfigur Uta.
    Details zu den Touren listet der Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut unter www.welterbeansaaleundunstrut.de/de/welterbe-wandertag-2020.html auf. Die Anmeldung zu den Touren nimmt der örtliche Tourismusverband entgegen.

    Mai und Juni: Orchideenwanderungen
    Fliegenragwurz, Waldhyazinthe und Knabenkraut: Die blühende Vielfalt der Orchideen im Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland lockt jedes Jahr im Mai und Juni Pflanzenfreunde auf die Orchideenpfade nach Balgstädt und Bad Bibra. Bei Fragen zu den Orchideenpfaden sowie zu verfügbaren Touren können der Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland und die Tourist-Information An der Finne Auskunft geben. Kontaktinformationen sind unter www.saale-unstrut-tourismus.de/orchideenwanderung ersichtlich.
    In Bad Kösen steigen die Mitarbeiter des Landesweingutes Kloster Pforta am 17. und 25. Mai mit den Gästen durch die Weinberge zu den Orchideenwiesen. Um den Weischützer Nüssenberg bietet Weinerlebnisbegleiterin Iris Hölzer am 22. Mai die Tour „Wein und Orchideen“ an.
    Familienwanderungen in Nebra, Zeitz und Droyßig
    Kinder und ihre Eltern können sich an den Ostertagen am 12. und 13. April auf archäologische Spurensuche begeben. Waldpädagoge Maik Förtsch nimmt sie mit durch den Ziegelrodaer Forst zum Fundort der berühmten Himmelsscheibe von Nebra. Ausgangspunkt ist die Arche Nebra mit ihrer sehenswerten Ausstellung zu Archäologie und Astronomie. Das Erlebniszentrum nimmt auch Anmeldungen entgegen.
    In Zeitz-Zangenberg laden drei Natur-Erlebnis-Pfade dazu ein, den Lebensraum Laubbaum zu erkunden. Vom Boden bis zur Krone können alle Bereiche des Baumes erforscht werden. Schautafeln bieten Hintergrundwissen.
    Von Tempelrittern, Martin Luther und Gräfin Cosel erzählt eine Audiotour auf dem Bärentatzenweg in Droyßig. Über 70 Bärentatzen weisen den Weg zu zwölf Haltepunkten. Der Audioguide ist per Handy abrufbar.
    Individuelle Touren durch die Kulturlandschaft
    Ein Tipp für eine individuelle Tour ist der Rundweg Balgstädt-Rödel erweitert um den Orchideenpfad Großwilsdorf. Auf der rund zehn Kilometer langen Strecke, die ab Schloss Balgstädt mit dem gelben Band markiert ist, können Wanderer neben den seltenen Pflanzen mit etwas Glück auch weidende Koniks entdecken, eine Ponyrasse aus Mittel- und Osteuropa.
    Abwechslungsreich ist der sieben Kilometer lange Rundweg Eulau-Goseck. Start und Ziel ist das Schloss Goseck, einst mittelalterliche Grenzburg, heute Sitz eines Musik- und Kulturzentrums. Die Wanderung führt vom Schlossberg ins Saaletal entlang von Streuobstwiesen, Weiden und einem Weinberg.
    Zwei Tage sollte man sich für den 32 Kilometer langen Geopfad Trias-Tor Zeit nehmen. Das Trias-Tor bezeichnet den Durchbruch der Unstrut zwischen Wendelstein, Memleben, Wangen und Nebra. Hier hat sich der Fluss tief in den Buntsandstein geschnitten. Der Geopfad leitet zu den Steinbrüchen, zu weiten Aussichten und zum Fundort der Himmelsscheibe. Los geht es ab Kloster und Kaiserpfalz Memleben, wo die sehenswerte Dauerausstellung „Wissen + Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen“ zu einer Erlebnisreise durch 1700 Jahre Geschichte einlädt.
    Auskünfte zu diesen und weiteren Wandertouren bietet Saale-Unstrut-Tourismus unter www.saale-unstrut-tourismus.de/wandern. Die Plattform liefert weitere Ideen für Ausflugziele sowie passende Unterkünfte für einen Wanderkurzurlaub in der Region. ■

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