Pilgern und Weitwandern in Osttirol

Pilger auf dem Weitwanderwweg

Vier Weitwanderwege auf denen Urlauber in die wilde Einsamkeit Osttirols eintauchen und dem Alltag für ein paar Tage entfliehen können.

„Der Weg ist das Ziel“ – bei wohl kaum einer anderen Tätigkeit passt die Redewendung von Konfuzius so gut. Fast als hätte der chinesische Philosoph sie für das Weitwandern und Pilgern erdacht. Schließlich ist das Ziel einer Fernwanderung nicht am Ziel anzukommen, sondern vielmehr in der Natur, im Hier und Jetzt und auch bei sich selbst. Das Ziel ist dabei Nebensache – Beiwerk. Die einfachen Dinge stehen im Vordergrund, der eigene Rhythmus, schließlich ist der Alltag schnell vergessen, wenn man den ersten Wandertag hinter sich gelassen hat, müde, aber zufrieden, ins Nachtlager fällt und die morgige Etappe bereits im Kopf hat. In Osttirol können Wanderer diesem Gefühl nachspüren. Aber nicht nur das. Sie können vor allem in die ursprüngliche Landschaft, die hochalpine Wildnis und die bergbäuerliche Kulturlandschaft eintauchen, die die Region und den Nationalpark Hohe Tauern prägen.

Herz-Ass Villgratental

Der Sommer-Weitwanderweg Herz-Ass Villgratental führt seit 2013 über die herzförmige Gebirgsumrahmung rund um die beiden Bergsteigerdörfer Außer- und Innervillgraten. Zuerst ein Geheimtipp der Einheimischen, ist die Tour jetzt voll ausgeschildert und verläuft vom Dorfzentrum Außervillgraten als Panoramarundweg auf einer Seehöhe von 2.000 Metern – in fünf Etappen und 5.830 Höhenmeter. Wanderer spüren hier die Abgeschiedenheit und unberührte Natur des immer noch bergbäuerlich geprägten Hochtals. Konditionsstarke können auf jeder Etappe eine Gipfelbesteigung einplanen, Genießer lassen sich einfach auf dem bequemen Gebirgspanoramaweg treiben.

Gesamt: Höhenmeter:  ↑6.196 Hm ↓5.279 Hm; Länge 79 km; Gehzeit: 36 h

Wanderopening Herz-Ass Villgratental:

Vom 7. bis 10. Juni können Osttirol-Urlauber den Weitwanderweg bei zwei geführten Wanderungen kennenlernen. Das Paket ist ab 235 Euro pro Person buchbar und enthält außerdem drei Übernachtungen inkl. Frühstück, drei Abendessen, zwei Lunchpakete sowie alle Transfers ab Inner- und Außervillgraten und ein Goodiepackage. Auf Anfrage kann eine individuelle Heimreise oder Verlängerung gebucht werden. Weitere Infos unter: https://www.osttirol.com/fileadmin/hochpustertal/PDF/Wanderopening2018_web.pdf

Virgentaler Sonnseitenweg

Auf vier Tagesetappen wandern Weitwanderer auf dem Virgentaler Sonnseitenweg dem Wasser entgegen. Die Route verläuft auf knapp 43 Kilometer durch eines der schönsten Täler Osttirols – dem Virgental – und endet am Naturdenkmal Umbalfälle mitten im Nationalpark Hohe Tauern. Auf jeder Tagesetappe lernen Wanderer an verschiedenen Infostationen noch mehr über die Region. Von 600 Jahre alten Lärchenbeständen, zu historischen Ruheplätzen und bis hin zur Wallfahrtskirche „Maria Schnee“ verbindet der Virgentaler Sonnseitenweg Naturerlebnis mit Geschichten und Brauchtum des Tals. Übernachtet wird in urigen Hütten und Almen.

Gesamt: Höhenmeter:  ↑3.198 m ↓2.657 m; Lönge 43 km; Gehzeit: 18 h

Pilgerweg Hoch und Heilig

Der neue grenzüberschreitende Bergpilgerweg Hoch und Heilig kombiniert Weitwandern in alpiner Bergwelt mit Wallfahren und Spiritualität. Neun Tagesetappen verbinden bestehende Wallfahrtswege, darunter auch der Jakobsweg, über 200 Kilometer von Lavant über Innichen nach Heiligenblut und haben dabei immer einen religiös bedeutsamen Ort als Etappenpunkt. Die Pilger durchwandern neben uralten Wallfahrtsorten, traditionellen Bergdörfern und sakralen Schätzen auch erhabene Berglandschaften und die landschaftliche Vielfalt Osttirols, Oberkärntens und Südtirols. Jedes Etappenziel endet im Tal. Wanderer können dort in einer Unterkunft nach Wahl übernachten.

Gesamt: Höhenmeter:  ↑12.889 m ↓12.383 m; Länge 192 km; Gehzeit: 65 h

Hochalpiner Pilgerweg Prägraten

Der hochalpine Pilgerweg Prägraten ist der höchste Kreuzweg der Alpen und verläuft seit der Eröffnung 2016 durch das Virgental. Er wurde entlang bestehender Höhenwege angelegt und soll Pilger ebenso wie Weitwanderer ansprechen, die nicht vor hochalpinem Gelände zurückschrecken. 14 Stationen sind in zwei Varianten, als Drei- oder Viertagestour, begehbar und dauern zwischen 25 und 30 Stunden. Der Start liegt an der Hubertuskapelle in Hinterbichl/Ströden. Von dort führt der Kreuzweg durch die wohl ursprünglichste und wildeste Landschaft Österreichs. Den Blick haben Wanderer dabei immer auf die umliegende Bergwelt und den Nationalpark Hohe Tauern gerichtet, durch den der Weg größtenteils führt. Unterwegs übernachten sie in verschiedenen Hütten.

Gesamt:

Variante 1: Höhenmeter:  ↑2.875 Hm ↓2.980 Hm; Länge 33 km; Gehzeit: 13 h

Variante 2: Höhenmeter:  ↑2.009 Hm ↓2.066 Hm; Länge 24,9 km; Gehzeit: 9 h

 

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