Danny Wieck ist derzeit einer der erfolgreichsten Rettungsschwimmer weltweit. Neben Goldmedaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, ist er Rekordhalter in zwei Disziplinen. Und der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Im Interview mit AMEO hat er seine Trainings- und Ernährungstipps verraten!
Wie oft trainierst Du in der Woche? Wie lang ist eine Trainingseinheit?
Pro Woche trainiere ich neun Mal im Wasser und vier Mal gezielt Kraft – also im Fitnessstudio. Die Wassereinheiten dauern zwei Stunden, die Fitnesseinheiten ein bis eineinhalb Stunden.
Wie sieht ein typischer Trainingstag bei Dir aus?
An Tagen mit Wasser- und Krafttraining schwimme ich von 16 bis 18 Uhr zunächst mit meinen Vereinskollegen. Derzeit befinden wir uns in der Distanzphase. Das heißt, wir schwimmen circa fünf Kilometer pro Einheit in längeren Serien, zum Beispiel 3×400 Meter Arme mit Paddels und 6×200 Meter Beine. Teilstrecken schwimmen wir dann mit dem Powerbreather, um gezielt die Technik zu verbessern. Der trainiert auch gleichzeitig den Zwerchfellmuskel, welcher für mehr Luft und Ausdauer zuständig ist.
Danach geht es zum Krafttraining. Das Oberkörper-Workout besteht dann aus Bankdrücken in vier Sätzen (8/6/4/4 Wiederholungen), Klimmzügen in vier Sätzen (Sechs Wiederholungen und 20 Kilogramm zusätzliches Gewicht), vier Sätzen Rudern mit acht Wiederholungen und Schulterdrücken in vier Sätzen mit acht Wiederholungen. Abschließend nochmal vier Sätze Dips – mit maximalen Wiederholungen und 10 Kilogramm Zusatzgewicht.
Ziemlich hohes Pensum an Sport – hast Du auch mal keine Lust auf Training?
Klar hab ich auch mal keine Lust auf Training! Das hat, glaube ich, jeder. Da bringt es aber nichts, einfach nichts zu machen. Auch an solchen Tagen muss ich mich motivieren – denn wer seine Ziele erreichen will, muss auch trainieren!
Trainierst Du Kraft auch aus ästhetischen Gründen?
Momentan hat das Krafttraining vorrangig sportliche Gründe. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht nebenbei einen ästhetischen Nutzen daraus ziehen möchte. Zum Glück funktioniert das beides Hand in Hand.
Was hältst Du davon, wenn Leute nur aus ästhetischen Gründen trainieren? Können die kräftemäßig mit Dir mithalten?
Ich denke schon, dass Sportler mit ästhetischen Trainingszielen in punkto Kraft mit mir mithalten können. Allerdings glaube ich auch, dass viele Hobby-Sportler oft nur das hohe Gewicht im Blick haben und daher sicherlich in manchen Übungen mehr Kraft aufbringen können. Ein Kräftemessen wäre sicherlich spannend.
Was bringt die Kombination aus Kraft- und Schwimmtraining?
Durch die Kombination aus Kraft- und Schwimmtraining wird der Körper ganzheitlich trainiert. Denn beim Schwimmen brauche ich sowohl ein starke Oberkörpermuskulatur, als auch kräftige Beine. Außer der Kombination von Kraft- und Schwimmtraining ist ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm wichtig. Also gezielte Ausdauereinheiten mit dem Powerbreather, Muskelaufbau-Training im Gym oder Wasserübung mit Rettungsgeräten, zum Beispiel mit Puppen oder Wurfleinen.
Was machst Du als Ausgleichssport? Wie kannst Du Dich entspannen?
Als Ausgleichssport fahre ich hin und wieder mal Fahrrad. Zählt Fifa18 auch zu Ausgleichssport? (lacht) Entspannen kann ich mich eigentlich ziemlich gut bei Netflix und leckerem Essen.
Apropos Essen – wie ernährst Du Dich?
Meine Ernährung ist immer mit meinem Training abgestimmt und passt sich den Trainings- bzw. Ruheeinheiten an. Nach dem Training esse ich sehr kohlenhydratreich. In der Regel sind es dann Reisgerichte. Aber auch die Eiweißquellen müssen nach einem anstrengenden Training aufgefüllt werden. Über den Tag verteilt sieht das Ganze so aus:
Frühstück: 4 Eier (Rührei) mit Reiswaffeln, Magerquark mit Apfelmark + Tee / Kaffee
Snack: Reiswaffeln (mit Joghurtüberzug) oder Thunfisch
Mittag: gibt es meistens Reis mit Maggi, Gemüse und Fleisch
Snack: Pistazien, Cashews oder einen Energycake
Abend: gibt es wieder Reis mit Maggi, Gemüse und Fleisch
Nimmst Du Supplemente zu Dir?
Ja, Eiweiß, Glutamin, BCAA’s (Verzweigtkettige Aminosäuren) und Vitamine.
Vielen Dank für das Interview.