NOVA PROTOZON – sensationelles Einzeller-Konzept

Nova Protozon Einzeller

NOVA verblüffte vor kurzem die Gleitschirmwelt mit dem PHANTOM, einem Low B-Schirm mit sagenhaften 99 Zellen – allerdings zu einem eher exklusiven Preis. Mit dem noch im Entwicklungsstadium befindlichen Projekt PROTOZON bewegt sich der innovative österreichische Hersteller in die entgegengesetzte Richtung: Der PROTOZON ist der erste Einzeller in der Geschichte des Gleitschirmsports. Er besticht außerdem mit einzigartigen Materialinnovationen wie dem im 3D-Weaving hergestellten Monoaprilid-Gewebe mit seinem extrem verwirbelungsarmen Shark Skin Finish.

Mit dem PHANTOM hob NOVA den konstruktiven Aufwand auf ein neues Höchstmaß. 99 Zellen bei einem Low-B-Gleitschirm bedeuten ein radikal neues Konzept, das in der Summe Leistung, Sicherheit und ein Hochleister-ähnliches Fluggefühl auf bislang nicht gekannte Weise kombiniert. Aber: Der Produktionsaufwand sprengt alle Grenzen.

Dies führte nicht nur in der Gleitschirmszene zu hitzigen Kontroversen, sondern auch firmenintern. Die Diskussionen verfolgten Philipp Medicus, Head of Design bei NOVA, bis in seine nächtlichen Träume. Bei einem solchen kam ihm dann die zündende Idee: Er ließ sich dabei vom Konzept des Bionic Design leiten und brütete den PROTOZON aus (englisch für „Einzeller“). „Die Natur hat immer die besten Lösungen. Man muss sich nur inspirieren lassen“, verrät Medicus.

Nach dem „Reduce-to-the-Max-Concept“ begannen Medicus und sein Team mit der Simplifizierung in ihrer konsequentesten Form. Nach unzähligen Stunden am Computer nahm der PROTOZON Gestalt an. Medicus frohlockt: „Wir sind von dem Konzept begeistert. Die Leistung ist verblüffend, das Kappengewicht sehr niedrig und der Produktsaufwand wirklich überschaubar! Der PROTOZON ist 99 mal schneller zu nähen als sein Gegenentwurf, der PHANTOM.“

Konstruktives Highlight ist ACPT, die Absolutely Constant Pressure Technology: Der Kappeninnendruck wird nicht durch Zellwände gebremst und verteilt sich völlig gleichmäßig über die gesamte Spannweite. NOVA erreicht dies durch den Einsatz des innovativen Monoaprilid–Gewebes. Dieses ultramoderne Material entwickelte NOVA in enger Zusammenarbeit mit dem Tiroler Textiltechnologie-Zentrum TTZ. Es besticht mit zwei Weltneuheiten: Das Monoaprilid-Tuch wird im 3D Weaving hergestellt – man setzt dieses Verfahren in ähnlicher Form z.B. auch bei SUP-Boards ein – und ermöglicht dadurch den Verzicht auf weitere Zellen.

Die Oberfläche des Monoaprilid-Gewebes ist ebenfalls ein bionisches Design. NOVA nennt sie Shark Skin Finish. SSF wird als Plasmabeschichtung aufgetragen und lässt eine nanoskalige Oberflächenstruktur entstehen. Wie bei der Haut eines Haifischs sorgen in der Grenzschicht Mikroverwirbelungen für ein äußerst reibungsarmes Strömungsverhalten. Die Luft umfließt den Schirm dank dieser Verwirbelungen insgesamt reibungsärmer als bei dem gleichen Tuch ohne SSF. Dies bringt einen klaren Leistungssprung.

Auf eine weitere leistungsfördernde Innovation muss NOVA zunächst leider verzichten. Testpilot Ferdi Vogel verriet im Rahmen des Stubaicup hinter vorgehaltener Hand, dass NOVA das „Reduce-to-the-Max-Concept“ noch sehr viel radikaler umsetzen wollte: „Den allerersten Prototypen des PROTOZON bauten wir als Einleiner. Das brachte fast eine ganze Gleitzahl. Aber das Handling war einfach nicht mehr so gut. Außerdem kann man einen Einleiner nicht wirklich gut beschleunigen, und Roll-, Nick- sowie Gierdämpfung lassen ebenfalls zu wünschen übrig…“

Dennoch gelang es NOVA dank der genial einfachen Konstruktion eine erhebliche Anzahl Leinenanlenkpunkte und somit auch etliche Leinenmeter einzusparen. Ein weiterer Leistungszuwachs. Zur Markteinführung des PROTOZON wollte NOVA-Geschäftsführer Wolfi Lechner nichts Verbindliches sagen, „aber wir planen mit dem 1. April.“ Die Szene darf gespannt sein.

Mehr Info: https://www.nova.eu/de/stories/protozon

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