Vier Medaillen für Österreich, ausverkaufte Bewerbsrunden
mit insgesamt rund 60.000 Zuschauern und das rundum positive Feedback in der
Bevölkerung waren schon nach der letzten Finalrunde am 16. September 2018 die
Eckpfeiler der Erfolgsstory Kletter-WM. Rund sieben Monate später dürfen die
Veranstalter vom Kletterverband Österreich in Kooperation mit dem
Österreichischen Alpenverein auch ein finanzielles Happy-End vermelden: Die
WM-Abrechnung schließt mit einem Gewinn von fast € 80’000 ab.
Als im März 2014 der Zuschlag für die Kletter-WM an Österreich erfolgte, gingen
die Veranstalter von einem Budget von rund 2.5 Millionen Euro aus, das sich aus
öffentlichen Förderungen (1,6 Millionen Euro) sowie Sponsoring-, Ticketing- und
Lizenzeinnahmen von rund 900.000 Euro zusammensetzte.
Weil die Einnahmen aus Sponsoring, Ticketing und Lizenzen schlussendlich um rund 46 % über den budgetierten Einnahmen lagen, wurde das Ziel, keine weiteren öffentlichen Förderungen in Anspruch nehmen zu müssen, erreicht. Die Sponsoreneinnahmen lagen schon mehr als ein Jahr vor Veranstaltungsbeginn deutlich über den ursprünglichen Erwartungen und somit blieb den Veranstaltern ausreichend Zeit und finanzieller Spielraum um in die Qualitätsoptimierung der Veranstaltung zu investieren. Weitere Mehreinnahmen beim Ticketing sorgten letztendlich dafür, dass die Gesamteinnahmen der Kletter-WM am Ende mit rund € 2’959’000 deutlich über den Ausgaben von € 2’882’000 lagen.
“Mit dem positiven Abschluss der WM-Abrechnung
geht ein sehr spannendes und herausforderndes Projekt mit einer guten Nachricht
zu Ende. Wir hatten in der mehrjährigen Vorbereitungsphase immer wieder auf
unvorhergesehene Ereignisse, wie die Aufnahme ins olympische Programm und die
damit einhergehende Einführung einer zusätzlichen Disziplin, zu reagieren. Da
war es essentiell, dass wir uns auf unsere Partner bei der Stadt Innsbruck, dem
Land Tirol und dem Sportministerium, sowie auf unsere Sponsoren jederzeit verlassen
konnten. Sämtliche Partner haben unser Konzept zu jedem Zeitpunkt mitgetragen,
dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Wir haben stets einen sehr
konservativen Ansatz bei der Budgetierung gewählt. Als die Sponsorengelder die
budgetierten Einnahmen überstiegen, haben wir die zusätzlichen Einnahmen in die
Qualität der Kletter-WM investiert, weil ein finanzieller Gewinn nicht unser vorrangiges
Ziel war. Dass dieser nun trotzdem verbucht werden kann, ist umso erfreulicher“,
so WM-Geschäftsführer Michael Schöpf.
Lob von Seiten der öffentlichen Fördergeber
Maßgeblich ermöglicht wurde die Umsetzung der Weltmeisterschaft aufgrund der frühen und durchgehenden Unterstützung von Seiten der Stadt Innsbruck, des Landes Tirol und des Sportministeriums, die zusammen mit rund 1,6 Millionen Euro etwas mehr als die Hälfte des Budgets bereitstellten. Eine Investition, die sich nicht nur für den Klettersport in Österreich gelohnt hat, wie die VertreterInnen der Fördergeber betonen.
Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, Land Tirol
„Die Kletter-WM war eine hervorragend organisierte, an Spannung kaum zu überbietende Veranstaltung geprägt von sportlichen Höchstleistungen und gespickt mit schönen Erfolgen für unsere Athletinnen und Athleten.“
Sportstadträtin Elisabeth Mayr, Stadt Innsbruck:
„Die Kletter-WM war ein Glanzpunkt für unsere Sportstadt Innsbruck. Es liegt in der DNA des Klettersports, dass es nicht nur um individuelle Bestleistungen geht, sondern gleichzeitig um ein faires, von Freude, Freundschaft und Respekt getragenes Miteinander. Deshalb gilt mein Dank allen Profis und Ehrenamtlichen, die dieses großartige Event ermöglicht haben!“
Sektionschef Philipp Trattner, Sportministerium:
„Ich gratuliere Michael Schöpf und dem Kletterverband zur perfekten Durchführung der Weltmeisterschaft 2018. Es war dem Sportministerium ein Vergnügen mit einer derart professionellen Organisation zusammenzuarbeiten. Es hat immer eine Klarheit über den Zeitplan und das Budget gegeben, welches eingehalten und sogar unterschritten wurde. Ich wünsche dem Kletterverband alles Gute für die Zukunft.“
Nachhaltigkeit wurde großgeschrieben
Im Zuge der Kletter-WM 2018 wurde das
Kletterzentrum Innsbruck errichtet, eine Anlage die nicht nur modernsten
Standards entspricht, sondern in Sachen Architektur, Größe und Qualität neue
Maßstäbe setzt. Das Kletterzentrum wird nicht nur als Austragungsort der
Junioren-WM 2017 sowie der WM-Qualifikationsrunden in Erinnerung bleiben,
sondern auf Jahre als Bundesleistungszentrum perfekte Trainingsbedingungen für die
AthletInnen des KVÖ garantieren. Darüber hinaus ist das Kletterzentrum
Innsbruck ein Vorzeigeprojekt geworden, wie sich Breiten-, Leistungs-, und
Spitzensport nicht nur ergänzen, sondern gegenseitig positiv verzahnen.
“Wenn es um die Nachhaltigkeit von Sportstätten geht, ist das Kletterzentrum mit integriertem Bundesleistungszentrum ein absolutes Vorzeigeprojekt. Der Zugang den wir gemeinsam mit dem Kletterverband vorleben, vom Breitensportler bis zum Weltmeister jeden einzuladen und mit offenen Armen zu empfangen, ermöglicht diesen Erfolg. Während der WM hatten wir im Sommer doppelt so viel Umsatz wie erwartet. An Spitzentagen haben wir über 1000 Besucher, im ersten Jahr waren es 170’000 Eintritte. Diese Zahlen belegen, dass wir mit der Umsetzung dieses Projekts, das unseren Überzeugungen entspricht, richtig lagen“, sagte der Geschäftsführer des Kletterzentrums, Reini Scherer.
Die mobilen Kletterwände, an denen die Finalrunden in der Olympiaworld stattfanden, bleiben im Besitz des Kletterverbands und ermöglichen die Austragung hochklassiger internationaler Bewerbe in ganz Österreich. Die mediale Aufmerksamkeit und die sportlichen Erfolge sorgten für einen spürbaren Schub für den Verband, so KVÖ-Präsident Dr. Eugen Burtscher: “Es war uns ein großes Anliegen, eine in allen Bereichen nachhaltige WM zu veranstalten. Rund sieben Monate nach dem Ende liegen nun auch die
finanziellen Details vor, und wir können dieses Ziel
als vollumfänglich erreicht bezeichnen. Besonders wichtig war uns, dass der
Kletterverband die Ausrichtung der WM nicht auslagert, sondern gemeinsam mit
dem Alpenverein veranstaltet und die gesammelten Erfahrungen und das Know-How
im Haus bleiben und in Zukunft wieder Früchte tragen können. Aus sportlicher
Sicht haben unsere Leistungsträger nicht nur die jüngere Generation nachhaltig
inspiriert. Ich möchte mich insbesondere beim Alpenverein, aber auch bei all unseren
weiteren Partnern und Sponsoren für die tolle Zusammenarbeit bedanken.”
Positives Fazit von Dr. Andreas Ermacora
„Mit Freude blicke ich auf die Kletter-Weltmeisterschaft in Innsbruck zurück.
Alle Beteiligten haben die Veranstaltung zu einem unvergesslichen und
emotionalen Erlebnis gemacht, bei dem neben Sportgeist auch Werte wie Fairness,
Herzlichkeit und Nachhaltigkeit hochgehalten wurden – Werte, die dem
Österreichischen Alpenverein wichtig sind und für die wir stehen.
Aus sportlicher Sicht freuen wir uns natürlich besonders über die vier Medaillen unserer Alpenvereinsathleten Jessica Pilz und Jakob Schubert – solche Leistungen sind nur durch professionelle Ausbildungsarbeit möglich. Herzliche Gratulation aber auch allen anderen Athletinnen und Betreuerinnen für ihre ausgezeichneten Leistungen.
Mit einem gelungenen Mix aus Spitzensport und
Unterhaltung hat die WM abertausenden Zuschauern den Zauber des Kletterns
nähergebracht. Wir als Mitorganisator konnten dabei Sportklettern als eine
unserer Kernkompetenzen ins Schaufenster stellen. Dass die WM auch finanziell
eine Erfolgsgeschichte war, unterstreicht zusätzlich die überaus gute Arbeit
aller Beteiligten – dafür möchte ich mich im Namen des Alpenvereins herzlich
bedanken“, so Dr. Andreas
Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins
Die Kletter-WM 2018 im Überblick
Veranstalter: Kletterverband Österreich in Kooperation mit dem Österreichischen Alpenverein
Event-Datum: 06. – 16. 09. 2018
Venues: Olympiaworld, Kletterzentrum Innsbruck und Marktplatz
Disziplinen: Vorstieg, Bouldern, Speed, Kombination, Paraclimbing
Budget: € 2’882’000
Medaillenspiegel: 1. Österreich 2. Slowenien 3. Japan
Anzahl Nationen und AthletInnen: 700 AthletInnen aus 65 Nationen
Anzahl Medienvertreter: 314 MedienvertreterInnen von 130 Medien aus 21 Ländern,
TV-Präsenz: 131 TV-Stationen berichteten, davon 11 live Anzahl Zuschauer: 58’500, davor rund 37’000 in der Olympiaworld, 14’000 am Marktplatz und 7’500 im Kletterzentrum Innsbruck