Filmkulisse Val di Fassa

Val di Fassa

Luis Trenker, ein waschechter Ladiner aus Gröden, war der Erste, der in den 1920er Jahren den einzigartigen Wert der Dolomiten als Filmkulisse erkannte und ihn für seinen Stummfilm „Der Berg des Schicksals“ nutzte. Ihm folgten viele weitere Regisseure zu den Gipfeln des UNESCO-Weltkulturerbes. So entwickelte sich das Val di Fassa mit den Jahren zu einem beliebten Ort für Filmemacher – auch dank der Unterstützung der Trentiner Filmkommission und in ständiger Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Fassatal.

„Cliffhanger” gilt als einer der prestigeträchtigsten Filme, der im Fassatal 1993 gedreht wurde. Der Action- und Abenteuerfilm mit Sylvester Stallone als Bergsteiger Cabe spielt offiziell in den Rocky Mountains – viele Szenen wurden aber auf den Gipfeln des Fassatals zwischen Piz Boè und Sellajoch gedreht und danach geschickt bearbeitet. Dafür baute das Team um Regisseur Renny Harlin an der Sella ein aufwändiges Hollywood-Set auf, an dem Kameramänner, Maskenbildner und Schauspieler mehrere Monate gemeinsam arbeiteten. Stuntmen unterstützten die Protagonisten, indem sie die besonders gefährlichen Szenen an den steilen Berghängen übernahmen. Zehn Jahre später erschien der Actionfilm „The Italian Job – Jagd auf Millionen” von F. Gary Gray im Fassatal: Vor der Kulisse der Marmolada entstanden mit der Starbesetzung von Donald Sutherland, Edward Norton und Charlize Theron unvergessliche Szenen auf dem Damm des Passo Fedaia.

Sky und Bollywood im Val di Fassa

Den endgültigen internationalen Durchbruch für das Val di Fassa schaffte der Privatsender Sky im Jahr der Anerkennung der Dolomiten als UNESCO-Weltkulturerbe – 2009. Sky produzierte im Fassatal einen weihnachtlichen Werbespot, der sogar in Indien Bekanntheit erlangte. Bollywood, die größte Filmindustrie der Welt, kam daraufhin ins Val di Fassa und drehte im Jahr 2011 zwischen den Pässen Fedaia und Sella mehrere Winteraufnahmen für den mehrfach ausgezeichneten Blockbuster „Prema Kavali”. Im Sommer desselben Jahres startete die italienische Produktionsfirma Rai Fiction mit dem Dreh der ersten Staffel von „Sposami”, die auf Rai Uno, ausgestrahlt wurde. Der Regisseur Umberto Marino ließ sich dafür von den klassischen amerikanischen Komödien für die beliebte TV-Serie inspirieren.

Bekannte Namen im Fassata

Im Sommer 2013 kam Carlo Mazzacurati für die Produktion seines letzten Films „La sedia della felicità” ins Fassatal. Die traumhafte Kulisse zwischen dem Passo San Pellegrino, Moena, Peniola und Vigo wurde für große Teile der Liebeskomödie genutzt. In den gleichen Monaten führte Edoardo Ponti, der Sohn von Sophia Loren und Carlo Ponti, die Regie des preisgekrönten Dramas „Il turno di notte lo fanno le stelle“. Basierend auf der gleichnamigen Geschichte von Erri De Luca über zwei Herzkranke, die im Krankenhaus Freundschaft schließen, erschufen die Filmstars Nastassja Kinski und Enrico Lo Verso spannende Szenen auf den Gipfeln der Dolomiten: Sass Pordoi, Vajolet, Col Rodella und Passo Sella waren der einzigartige landschaftliche Hintergrund des Films.

Horrorfilme und Einhorn-Geschichten

Im Februar 2015 war das Fasstal Schauplatz für den Film „Ghost Mountaineer”. Der osteuropäische Kassenschlager fand, unter der Regie des estnischen Regisseurs Urmas E. Liiv, auf den Pässen Pordoi, Sella und Pian Schiavaneis die idealen Orte für viele Szenen des Horrorfilms. Im Frühling diente das Tal dann als Hauptdrehort von „In fondo al bosco” bei der Sky-Sendern Italia produzierten Detektivgeschichte von Stefano Lodovichi mit Filippo Nigro und Camilla Filippi in den Hauptrollen. „In fondo al bosco“ wurde in den italienischen Kinos und bei den Fernsehsendern von Sky ausgestrahlt. Seit 2011 erscheinen Rosengarten, Pordoi und Fedaia als Kulisse für die magische Elfen- und Einhorn-Geschichten der erfolgreichen deutsch-italienischen Kinderserie „Mia and Me”. Zugleich begannen in diesem Jahr die Dreharbeiten zu mehreren Folgen des „Bozen Krimi”, der im Hauptabendprogramm der ARD ausgestrahlt wird.

Aktuell laufen die Dreharbeiten zwischen dem San Pellegrino Pass und dem Val San Nicolò für eine italienisch-skandinavische Thriller-Produktion. Nicht nur die wundervollen Landschaften, sondern auch die Einheimischen werden bei diesen Film miteinbezogen: Die Bewohner des Fassatals und nahegelegener Orte nehmen, wie auch schon für „In fondo al bosco”, „Sposami” und „Der Bozen Krimi”, als Statisten teil.

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